Montag, 17. November 2014

Nussschnecken

Nussschnecken wollte ich schon eine ganze Weile lang backen, seitdem sie mich zum ersten Mal im Backbuch angegrinst haben, schwebten sie mir im Kopf herum. Bis letzten Sonntag. Da wurde der Plan in die Tat umgesetzt.
Die Zutaten für den Hefeteig waren schnell zusammen gesucht und der Pudding für die Füllung fertig gekocht, nur die richtige Nussmenge hatte ich nicht. Im Originalrezept war von gehackten Haselnüssen und Mandeln die Rede, allerdings fanden sich in unserem Schrank nur gemahlene Haselnüsse.
Zum Glück war zu diesem Zeitpunkt unser Walnussbaum im Garten gerade Nussweitwurf-freudig, so dass ich mal wieder die Ehre hatte, mit selbst produzierten Zutaten zu arbeiten.

Dazu muss man sagen: Ich hasse es, Walnüsse zu knacken. Besonders, wenn im Rezept eine bestimmte Menge verlangt ist. Dann sitzt man da und puhlt die Kerne aus den Schalen, klemmt sich die Finger im Nussknacker und fragt sich, warum nach vier mühevoll geknackten und sortierten Walnüssen immer noch keine 100 Gramm auf der Waage stehen, sondern grade mal mickrige 20 Gramm. Bei mir schaltet sich die Waage in diesem Moment der bitteren Erkenntnis dann meistens noch von selbst aus, sodass ich wütend drauf los knacke und mit größtem Widerwillen alle Walnüsse nieder mache, die das Pech haben, auf dem Tisch zu liegen. Diese Prozedur kann man sich als Bäcker allerdings auch sehr einfach sparen. Meine neueste Entdeckung: der Backsklave.
Immer wenn ich meinem Vater beim Kochen helfe, übernehme ich die "niederen Aufgaben", so wie er sie nennt. Das heißt Gemüse putzen, schälen, schnippeln, Bratwürste ausquetschen, Füllungen vermengen, Nudeln umrühren und dieser ganze Kram, der dem Koch meist zu viel Arbeit ist. Und diese Rolle des Küchengehilfen lässt sich auch perfekt auf die süße Küche übertragen und da tausche ich immer gerne die Rollen. Denn beim Backen bin ich die Königin der Küche und meine Untertanen haben mir zu folgen. Dann lass ich sie alle Aufgaben übernehmen, auf die ich gerade keine Lust habe Walnüsse knacken eben, aber auch Mehl abwiegen, Hefeteig kneten, Mürbeteig ausrollen und und und... Meine Küchensklaven sind meist freiwillige Opfer, die entweder grade nichts zu tun haben (Geschwister, Verwandte, die zu Besuch sind und sich langweilen, Großeltern, die eh den ganzen Tag nicht wissen, was sie tun sollen) oder Wesen, die zu einem nicht kleinen Teil am Ergebnis der Küchenschlacht interessiert sind und deswegen zum Mitmachen bestochen gezwungen überredet werden (Freunde oder Freundinnen, hungrige Brüder, Väter). Und wenn man sie zwischendurch Teig probieren lässt und hinterher das Ergebnis probieren lassen haben sie sogar alle Spaß daran; und ich mir selbst viel Arbeit gespart.


Nun zu den Schnecken an sich. Die Zubereitungsmethode, die ich in meinem Backbuch für die Schnecken gesehen habe, ist wirklich praktisch. Der Teig wird hergestellt, gehen gelassen und dann ausgerollt. Die Füllung wird darauf verstrichen bzw. darauf gestreut und anschließend wird alles zusammengerollt. Diese Rolle wird in Alufolie eingewickelt und dann in die Tiefkühltruhe gelegt. Dadurch werden Teig und Füllung hart und lassen sich hinterher besser in Scheiben schneiden. Somit hat das Auseinanderfallen-und-mit-Cremefüllung-Beschmieren endlich ein Ende! Friert man den Teig in mehreren Portionen ein, macht also mehrere Rollen, braucht man zudem nicht alle insgesamt drei bis vier Blech Schnecken auf einmal backen, sondern macht erst nur eine Rolle fertig und wartet mit der nächsten, bis die erste verputzt ist. So hat man außerdem immer frische Schnecken. Und warm sind die Schnecken am besten. Zehn Minuten nach dem Backen, vielleicht etwas länger, wenn der Puderzuckerguss noch weich ist, sind sie wie ein Gedicht. Die Kombination aus Zitronensaft und Zimtpulver in der Glasur, hat mich erst stutzig gemacht, im Nachhinein aber wirklich überzeugt, denn im Zusammenspiel mit dem weichen Teig, dem süßen Pudding und den herben Walnüssen bringt die Säure der Zitrone eine gewisse Note mit hinein, die vom Zimt noch abgerundet wird. Eine ziemlich leckere und aufregende Aromamischung und deshalb unbedingt das Ausprobieren wert!  

Für den Teig:
500g Mehl
100g Zucker
1 Päckchen Vanillin-Zucker
1 Päckchen Bourbon-Vanille-Zucker
1 Prise Salz
1 Ei
125g Sahne
150ml Milch
1 Päckchen Trockenhefe
60g Butter

Für die Füllung:
500ml Milch
1 Päckchen Vanille-Puddingpulver
1 EL Zucker
etwas Vanillemark oder gemahlene Vanilleschote
etwas Orangenschale(naroma)
150g gehackte Walnüsse
100g gemahlene Haselnüsse
3 EL Puderzucker

Für den Glanz und den Guss:
1 Eigelb
etwas Sahne
5-7 EL Puderzucker
Saft von 1/2 Zitrone
1 Prise Zimt

Für den Teig das Mehl mit allen drei Zuckersorten, dem Salz und dem Mehl mischen. Sahne und Milch lauwarm erwärmen. Trockenhefe und Sahne-Milch zu der Mehlmischung geben und mit den Knethaken des Rührgeräts annähernd zu einem glatten Teig verkneten. Die Butter leicht anschmelzen, sodass sie sehr weich ist und dazu geben. So lange weiterrühren, bis sich der Teig vom Schüsselboden löst und kugelig formt. Abgedeckt an einem warmen Ort mindestens 1 Stunde ziehen lassen, bis sich das Volumen mindestens verdoppelt hat.
Währenddessen den Pudding kochen. Dafür das Puddingpulver mit dem Zucker vermischen und einige Esslöffel von der Milch hinzufügen, rühren bis sich alles aufgelöst hat. Die restliche Milch mit Vanilleschote und Orangenschale aufkochen. Dann vom Herd ziehen und das angerührte Puddingpulver einrühren. Wieder auf die Platte stellen und kurz kochen lassen (ich sag immer, er sollte kurz träge blubbern). Abkühlen lassen.
Die Nüsse in einer großen Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie leicht gebräunt sind und aromatisch riechen. Den Puderzucker darüberstreuen, unterrühren und solange weiter erhitzen, bis er sich so gut wie aufgelöst hat. Aus der Pfanne nehmen! (Sonst wird alles schwarz und bitter) und abkühlen lassen.
Den gegangenen Teig in zwei Hälften teilen und dünn ausrollen (1/2-1cm). Die Hälfte des Vanillepuddings daraufstreichen und die Nüsse drüberstreuen, dabei am Rand etwa einen Zentimeter frei lassen. Den Teig vorsichtig von der schmalen Seite her aufrollen. Die Rolle fest in Alufolie einrollen. Mit dem Rest Teig, Pudding und den Nüssen genauso verfahren. Die Rollen etwa zwei Stunden tiefkühlen, sodass sie sich besser schneiden lassen.
Zwei Backbleche (für eine Rolle) mit Backpapier auslegen. Eine der gekühlten Rollen aus dem Tiefkühlfach nehmen, die Alufolie entfernen und etwa 2cm dicke Scheiben abschneiden. Mit ausreichend Abstand auf den Blechen verteilen, abdecken und nochmals 1 Stunde gehen lassen. Den Backofen auf 200°C Heißluft vorheizen und kurz vor dem Backen die Temperatur auf 180°C herunterschalten. Eigelb und Sahne verquirlen und die gegangenen Schnecken damit bestreichen. Etwa 25 Minuten backen, bis die Schnecken goldgelb glänzen. In der Zwischenzeit Puderzucker, Zitronensaft und Zimt zu einem flüssigen Guss verrühren. Die fertigen, noch warmen Nussschnecken damit bestreichen.

Sonntag, 2. November 2014

Birnen-Speck-Flammkuchen mit Rosmarin

Dieses Rezept war eigentlich ursprünglich für einen Männerabend meines Vaters gedacht. Üblicherweise gibt es an diesen besonderen Abenden immer ein großzügiges Buffet mit frischem Aufschnitt und Brötchen, doch dieses Mal sollte es zusätzlich noch eine deftige warme Mahlzeit, eben einen Flammkuchen geben. Und ich sollte das Rezept einmal ausprobieren, allerdings habe ich mich bei den Zwiebeln geweigert und stattdessen eine neue Kombination ausprobiert: Birne-Speck-Rosmarin.


Und es hat sich gelohnt. Eigentlich. Denn die Mischung aus der süßen Birne, dem würzigen, salzigen Speck und dem herben Rosmarin ist ziemlich reizvoll. Dazu eine milde Schmandcreme und ein knackiger Boden als Untergrund. Wirklich lecker, befanden zumindest meine Oma, meine Mutter und ich. Und da wären wir auch schon wieder beim eigentlich. Denn meinem Vater mundete das Ganze überhaupt nicht. Er verabscheut nämlich nahezu jedes cremige Milchprodukt, sprich Joghurt, Quark, Frischkäse und eben auch Schmand und Creme Fraîche. Er wusste, dass die letzteren beiden Zutaten feste Bestandteile des Flammkuchens werden würden, hatte die Menge allerdings unterschätzt. Außerdem seien Birnen nicht männlich genug... Jetzt wird es wohl am Männerabend was anderes geben... aber für einen Frauenabend passt das Rezept dafür umso besser.


Für den Teig:
15g frische Hefe
250g Mehl
1 TL Salz
1 TL Zucker

Für den Belag:
4 große Birnen
4 Zweige Rosmarin
150g gewürfelter Schinkenspeck
200g Creme Fraîche
200g Schmand
Salz
Pfeffer
Zucker

Für den Teig die Hefe in 125ml lauwarmes Wasser bröseln und unter Rühren darin auflösen. Das Mehl mit dem Salz und dem Zucker mischen und dazugeben. Erst mit den Knethaken der Rührmaschine und dann von Hand zu einem glatten Teig verkneten. Eventuell noch etwas Mehl hinzufügen. Den Teig 30-45min zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
Inzwischen die Birnen schälen, entkernen, vierteln und in kleine Scheibchen schneiden. Die Nadeln von den Rosmarinzweigen zupfen und zusammen mit dem Speck unter die Birnenscheibchen mischen. Creme Fraîche und Schmand verrühren.
Den gegangenen Teig auf bemehlter Arbeitsfläche hauchdünn ausrollen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Die Schmandcreme daraufstreichen und die Birnenmischung auf der Creme verteilen. Alles mit viel Pfeffer, Salz und etwas Zucker würzen. Den Flammkuchen bei 200°C Heißluft oder Pizzabackstufe etwa eine Viertelstunde backen.

Freitag, 17. Oktober 2014

Haselnussblechkuchen mit Apfel-Herzen und Schoki

Das hier ist ein weiteres wunderbares Herbstrezept. Ich fand es beim Stöbern in einem Backbuch meiner Mutter. Viel mehr in DEM Backbuch meiner Mutter, das eigentlich gar kein Buch mehr ist. Mittlerweile sind es nur noch einzelne vergilbte Blätter, die durch einen zerschlissenen Einband zusammengehalten werden. Ausgeschnittene Kuchenbildchen und handgeschriebene Rezepte mit Backspuren. Mich stört das überhaupt nicht. Ich finde, Backbücher - so auch Kochbücher (man siehe den goldangebrannten Lafer meines Vaters - brauchen diese Teigkleksflecken, die Kakaoexplosionsspuren und Brandmale. Dann sieht man erst, dass die Rezepte schmecken. Und so natürlich auch mit diesem Haselnuss-Apfel-Kuchen.

Leider konnte ich mich nicht zurückhalten und habe das Rezept leicht abgewandelt. Ich kann nun mal nicht ohne meine Schokolade! So zieren den zimtigen Haselnussteig einige kleine Schokosplitterchen.
Und bei den Äpfeln konnte ich einfach nicht wiederstehen! Im Originalrezept werden die Äpfel - oder Birnen - geschält, halbiert, entkernt und dann oben in Streifen eingeritzt. Da unser Apfelbaum im Garten mal wieder voll bepackt mit kleinen wunderbar säuerlichen Golden Delicious hing, habe ich natürlich unsere eigenen Äpfel für diesen Kuchen verwendet. Und ein kleiner schief gewachsener Apfel brachte mich auf die Idee, aus den Apfelhälften einfach mal Apfelherzen zu machen. Bei mir wurden die Äpfel vor dem Einritzen dann noch in Herzform geschnitzt. Da wird so ein Kuchenstück schon mal ein süßes Geschenk für einen lieben Menschen.


Für den Teig:
175g Butter
250g Zucker
1 Päckchen Vanillinzucker
1 Prise Salz
4 Eier
350g Mehl
300g gemahlene Haselnüsse
1 Päckchen Backpulver
1 TL Zimt
150ml Milch
100g Schokoblättchen (Zartbitter)

Außerdem:
ca. 10 Äpfel oder/und Birnen
etwas Orangen-/Mandarinen-/Zitronensaft
Aprikosenmarmelade
evtl. Puderzucker

Für den Teig die Butter schaumig rühren. Den Zucker, Vanillinzucker und das Salz hinzufügen, weiterschlagen. Dann die Eier einzeln unterrühren, bis eine luftige Masse entsteht. Mehl, Haselnüsse, Backpulver und Zimt mischen. Portionsweise und abwechselnd mit der Milch unterrühren, bis ein relativ glatter Teig entsteht. Erscheint er zu fest, noch einen kleinen Schuss Milch hinzugeben. Die Schokoblättchen kurz unterrühren. Ein Backblech mit Backpapier auslegen, den Teig gleichmäßig darauf verstreichen.
Die Äpfel (oder Birnen) schälen, halbieren und vorsichtig entkernen. Wer mag kann nun kleine Herzen aus den Hälften schnitzen. Die obere Seite mit einem scharfen Messer etwa 3-5mm tief einritzen. Die Hälften mit dem Saft beträufeln, sodass sie nicht braun werden. Mit etwa fingerbreitem Abstand (für die, die weniger Obst auf ihrem Kuchen mögen, natürlich mehr) mit dem ausgehöhlten Kerngehäuse nach unten auf den Teig legen. Bei 200°C Heißluft ca. 25 Minuten backen. Herausnehmen. 2-3 EL Aprikosenmarmelade erhitzen und auf die noch warmen Äpfel streichen. Den abgekühlten Kuchen nach Wunsch mit Puderzucker bestäuben.

Sonntag, 5. Oktober 2014

Schoko-Doppeldecker-Kekse

Es ist eine Schande! Ich hab mir immer gesagt: "Meinen Blog lasse ich nicht einschlafen!" Und jetzt ist es geschehen. Ging aber leider nicht anders, denn die Schule geht nun einmal vor.
Deswegen hab ich heute ein wunderbares Rezept: Schoko-Doppeldecker-Kekse.
Darauf gekommen bin ich durch meine Mutter. Wir hatten mal wieder einen kleinen Schokoladenmangel in der Speisekammer und sie fragte mich, ob sie diesen wieder ausgleichen sollte. Etwa mit Keksen. Sie verwies dabei auf Prinzenkekse und zwar die Doppel-Schoko-Variante, bei der auch die beiden Kekse schokoladig sind. Da dachte ich mir, sowas kannst du doch auch mal ausprobieren.


Das Endergebnis wurde sogar noch schokoladiger als oben beschriebene Kekse, also nichts für Schokomousse-Muffel. Als eingefleischter Schokoholiker sollte man allerdings auch nicht mehr als fünf Kekse hintereinander vernaschen. Die Kekse bestehen aus einem einfachen Schoko-Mürbeteig, der nur leider nicht knackig wurde, sondern hinterher - besonders nachdem die Creme schon einige Stunden zwischen den Keksen war - war die Kekskonsistenz mehr die von Butterkeksen, die außerhalb ihrer Verpackung weich geworden sind, aber immer noch lecker. Mit Mürbeteig hatte ich bisher immer meine Probleme, besonders mit der Zugabe der kalten Butter in Stückchen. Diese klumpte sich nämlich immer um die Knethaken der Rührmaschine und hinterließ einen eher unschönen Teig. Ich verzichte deswegen seit einiger Zeit beim Mürbeteig einfach auf die Rührmaschine und knete den Teig komplett von Hand. Geht schneller und ist weniger Spülarbeit hinterher. Und der Teig gelang mir um Längen besser.
Die Teigkreise kann man perfekt mit einem Portweinglas ausstechen. Bei Schokoteig sollte man ja nicht so viel Mehl zum Ausrollen etc. nehmen, doch ich tauche den Glasrand alle drei bis fünf Kekse immer leicht in Mehl ein, sodass die Kekse nicht innen festkleben und rund bleiben.
Die Füllung der Kekse besteht aus einer Zartbitter-Vollmilch-Ganache, bei der der Zartbitter-Anteil allerdings etwas höher ausfiel. Etwas Vanilleschote hat die leichte Bitternote dann ausgeglichen.
Bei mir entstanden etwa 20 Doppelkekse. Wenn Creme übrig bleibt, eignet sie sich perfekt als Topping für Muffins oder als Nutellaersatz.

Für den Teig:
250g Mehl
50g Speisestärke
1 gestr. TL Backpulver
3 EL Kakao
75g Zucker
1 Päckchen Vanillinzucker
1 Prise Salz
1 Ei
150g kalte Butter

Für die Füllung:
300g Sahne
200g Zartbitterschokolade
135g Vollmilchschokolade
etwas Vanille, evtl. Zimt nach Geschmack

Für den Teig die trockenen Zutaten gut mischen. Dann das Ei und die Butter in Stücken hinzufügen. Alles mit der Hand zu einem glatten Teig verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und etwa eine Stunde kalt stellen. Währenddessen die Füllung zubereiten. Dafür die Sahne in einem Topf erhitzen. Die Schokolade grob zerhacken und in der Sahne unter Rühren ausflösen. Nach Geschmack die Gewürze hinzufügen. Die Creme abkühlen lassen, ab und zu durchrühren.
Den Teig halbieren, die eine Hälfte zurück in den Kühlschrank legen, die andere Hälfte etwa 5mm dünn ausrollen. Mit einem Portweinglas oder einem runden Ausstecher (ca. 4-5cm Durchmesser) die Kekse ausstechen. Mit kleinem Abstand auf mit Backpapier belegte Bleche legen. Den restlichen Teig wieder ausrollen, Kekse austechen usw. Mit der anderen Hälfte genauso verfahren. Die Kekse bei 180°C Heißluft etwa 6-8 min backen. Auf einem Kuchenrost abkühlen lassen.
Die Ganache sollte nun beinahe abgekühlt sein. Sie sollte im Optimalfall - nach meinen Erfahrungen - etwas härter als Nutella sein. Ansonsten weiter kühlen oder bei Raumtemperatur etwas stehen lassen. Nun wird die Ganache aufgeschlagen. Wer mag, nimmt einen Schneebesen, ich bevorzuge die Rührmaschine, allerdings nur mit einem Rührbesen ausgestattet. Nur so lange schlagen, bis die Creme etwas heller geworden ist. Genau die Hälfte der Kekse mit der oberen Seite nach unten auf eine glatte Oberfläche legen. Die Ganache in einen Spritzbeutel (mit nicht zu kleiner Tülle!) füllen. Je einen großen Tuff auf die Kekshälften spritzen und die andere Hälfte daraufsetzen.

Mittwoch, 6. August 2014

Nektarinen-Orangen-Sorbet

Es sind Sommerferien und - wenn man die teilweise  - extrem - regnerischen Tage außer Acht lässt - ist eigentlich ganz gutes Wetter. Es ist angenehm warm und sonnig. Ich finde, das beste, das man bei Sonnenschein unter einem strahlend blauem Himmel genießen kann, ist ein frisches, fruchtiges, kühles Sorbet. Als ich dann einige schon etwas reiferen Nektarinen in unserem Kühlschrank entdeckte, die eben auf Grund ihrer vom Alter faltigen Haut niemand mehr essen wollte, habe ich sie kurzerhand in ein Sorbet verwandelt. Denn aromatisch genug waren sie allemal.


Für das Sorbet:
50g Zucker
100ml Wasser
4 Bergnektarinen (etwa 300g Fruchtfleisch, mit Schale)
150ml frisch gepressten Orangensaft
Saft von 1/2 Zitrone, je nach Geschmack mehr oder weniger

Den Zucker mit dem Wasser mischen und unter rühren aufkochen lassen, bis sich der Zucker gelöst hat. Dann 5-10min leicht köcheln lassen. Den Sirup abkühlen lassen.
Die Nektarinen waschen, das Fruchtfleisch vom Kern lösen und samt Schale pürieren. Durch ein Sieb streichen. Den Orangensaft pressen und mit dem Fruchtfleisch und dem Sirup vermischen. Mit dem Zitronensaft fruchtig abschmecken. Die Sorbet-Masse noch etwa 30 Minuten im Kühlschrank herunterkühlen und dann in etwa 40 Minuten in der Eismaschine cremig fest frieren lassen.Wer keine Eismaschine hat, füllt die Masse in eine flache Schale und rührt alle halbe Stunde mit einer Gabel um. Das Eis wird dann zwar eher ein Granité, schmeckt aber genauso gut. Oder man befüllt einige Formen für Stieleis.

LG Leonie

Mittwoch, 30. Juli 2014

Oreo-Torte

Wie angekündigt war bei mir diese Woche eine Oreo-Torte für ein Geburtstagskind fällig. Da ich keine besonderen Vorgaben, außer natürlich die Verwendung der Kekse hatte, habe ich ein wenig gegoogelt, um mich inspirieren zu lassen. Ich fand eine Torte mit dunklem Boden und heller Creme mit Keksstücken darin, außerdem sehr viele Exemplare mit Cookie-Rändern.
So habe ich mich letztendlich für einen sehr dunklen Schoko-Biskuit-Boden entschieden und einer weißen Schokomousse mit gehackten Oreos als Füllung. Außenrum hat die Torte einen Sahnemantel bekommen und einige Kekse obendrauf. Ich finde sie ist, im Gegensatz zu meiner letzten Torte (ohje... schon so lange her), eigentlich ganz hübsch geworden.


Die Kekse für den Rand zu halbieren habe ich mir irgendwie einfacher vorgestellt als es dann war. Ich habe extra unser schärfstes Messer genommen und trotzdem keinen Keks teilen können, ohne dass nicht mindestens eine der beiden Hälften zerbrach und in meiner Cookie-Bruch-Schale landete, zusammen mit der abgekratzten Creme. Außer zum Essen waren die kaputten Kekse allerdings doch noch zu etwas gut: Nachdem die Sahnedekoration aufgesprüht war und ich die schrägen Kekse auf die Torte gesetzt hatte, war die Tortenmitte so langweilig leer... also wurde der Cookie-Bruch (natürlich ohne Creme) gemörsert und in zwischen die Sahne gestreut. Als mein Bruder - der Auftraggeber - die Torte hinterher abholte und für den Transport einige Oreos halbierte und neben die Torte legte, damit diese nicht hin- und herrutschte - siehe da, ihm zerbrach kein einziger Keks! Kann natürlich auch daran liegen, dass er im Gegenteil zu mir - und schlauerweise - das Brötchenmesser genommen hatte... aber frau redet sich doch lieber ein, dass es nur an seinen Männerhänden lag. Und das süffisante Grinsen wird einfach aus dem Gedächtnis gelöscht.

Auf dem Foto von innen sieht man, dass der Biskuit vielleicht ein wenig zu dick geraten ist, beziehungsweise die Torte ein wenig mehr Creme hätte vertragen können, vielleicht ändere ich das beim nächsten Mal noch, trotz alledem soll sie sehr lecker gewesen sein.

Für den Biskuit:
4 Eier
1 Prise Salz
175g Zucker
1 Päckchen Vanillinzucker
100g Mehl
100g Speisestärke
2 gestrichene TL Backpulver
3 gehäufte TL Kakao (evtl. mehr)

Für die Mousse:
20 Oreos (etwa 220g, bzw. eine große Packung)
300g Sahne
140g weiße Schokolade
2 Blatt Gelatine
1 Ei
4 EL Orangensaft

Außerdem:
300g Sahne
2 Päckchen Vanillinzucker
1 Päckchen Sahnesteif
Kekse zum Verzieren (am besten eine ganze Packung, falls Kekse zerbrechen)

Für den Biskuit die Eier trennen. Das Eiweiß zusammen mit dem Salz steif schlagen, gegen Ende Zucker und Vanillinzucker einrieseln lassen. Mehl, Speisestärke, Backpulver und Kakao mischen und sieben. Die Eigelbe kurz unter den Eischnee schlagen, die Mehlmischung vorsichtig unterheben. Der Teig sollte relativ dunkel werden, wie die Oreo-Kekse, deshalb evtl. mehr Kakaopulver hinzugeben. Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte 24er Springform geben, glatt streichen und bei 180°C Ober-/Unterhitze etwa 25 min backen (Stäbchenprobe). Ist der Boden abgekühlt und aus der Form gelöst, kann er einmal waagerecht halbiert werden. Den unteren Boden auf eine Tortenplatte legen und einen Tortenring darum stellen.
Für die Mousse die Oreos grob hacken. Die Sahne in einem hohen Rührbecher schlagen und beiseite stellen. Die Schokolade über einem Wasserbad schmelzen lassen, dabei ganz vorsichtig vorgehen und nur mit sehr schwacher Hitze arbeiten, da weiße Schokolade sehr empfindlich ist. Zur Seite stellen. Währenddessen die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
Das Ei mit 2 EL Wasser über einem Wasserbad (am besten das von der Schokolade, dann gibt es nicht so ein Topfchaos auf dem Herd) aufschlagen. Dabei den Orangensaft in einer Pfanne oder einem Topf leicht (! nur auf eins, höchstens zwei) erhitzen. Die Gelatine ausdrücken und unter Rühren darin auflösen. Nun die Schokolade und die Gelatine in die Eiercreme rühren. Kurz abkühlen lassen und dann die geschlagene Sahne, gefolgt von den gehackten Oreos unterheben. Die Mousse auf den unteren Boden füllen und die Torte für mindestens drei Stunden kühl stellen, bis die Mousse fest ist. Dann den oberen Boden aufsetzen.
Die Sahne mit dem Zucker und dem Sahnesteif steif schlagen, kühl stellen. Die Torte aus dem Ring losschneiden. Den Rand und die Oberseite der Torte dünn, aber deckend mit Sahne einstreichen. Die restliche Sahne in einen Spritzbeutel mit Rosentülle füllen und einen welligen Kreis auf die Torte spritzen. Ganze Oreos schräg hinein drücken. Für den unteren Rand, einige Oreos auseinanderdrehen, die Creme abkratzen und die einzelnen Kekse mit einem scharfen Brötchenmesser (keine glatte Klinge) halbieren und in die Creme drücken. Zerbrochene Kekse ohne Creme in einem Mörser oder in einer Plastiktüte mit einem Nudelholz zu groben Krümeln zerdrücken und diese in die Mitte der Torte streuen. Bis zum Servieren kühl stellen.

Gutes Gelingen!
LG Leonie

Montag, 21. Juli 2014

Macaron-Marathon - Teil 2

Es ist geschafft! Alle Macarons sind fertig und man war sehr zufrieden.


Der Auftraggeber entschied sich letztendlich für Vanillemacarons mit lila Schalen und Orangenmacarons in gelb-orange. Und somit fing das Backen an:
Ursprünglich waren für die Macaron-Schalen-Herstellung etwa drei Tage eingeplant... doch wie es ja meistens so ist, klappt so was nicht. Denn am ersten Tag gingen die ersten zwei Bleche (von insgesamt zehn) schief und das Back-Begeisterungs-Level sank auf Null. Eigentlich waren dann noch zwei Tage Zeit. Unglücklicherweise wurde jedoch einer der beiden Tage durch etwas Unerwartetes blockiert und es blieb einzig und allein ein einziger, kurzer Tag übrig. Also mussten zehn Bleche (da die zwei missglückten unmöglich abgeliefert werden konnten) an einem Tag fertig werden. Nachdem die ersten zwei Bleche fertig waren, war ich auch fertig. Denn leider wird so ein Macaronteig zum größten Teil von Hand bearbeitet, was ganz schon auf de Oberarmmuskeln und auf die Geduld geht. Um das Backen zu erleichtern habe ich mir deswegen eine kleine Backstraße eingerichtet. Sobald das letzte Blech angefangen hatte, zu ruhen und das vorletzte schon im Backofen war, wurde der Puderzucker püriert. Dann das Eiweiß abgewogen und geschlagen. War das fertig, waren auch die Macarons im Backofen fertig. Während dem Unterheben der Mandelmischung wanderten die ruhenden Macarons in den Backofen und so weiter und so fort. Leicht verwirrend aber wirkungsvoll. So konnte ich (fast) ohne Unterbrechungen arbeiten.
Zu allem Unglück, wurde ein Blech Macarons während der Ruhezeit verschoben. Die Folge waren Macaron-Schalen mit Rissen. Keiner auf dem Blech blieb verschont. Also musste noch ein elftes Blech her. Puh!
Nach fünf Stunden ununterbrochenen Arbeitens, Nervennahrung, die aus Puderzucker bestand und unzähligen Flüchen war unser Wohnzimmer- sowie Dielentisch bedeckt mit Macarons. Je dreißig Schalen auf einem Backpapier. Ich war auch am Ende. Hört sich vielleicht nicht anstrengend an, ist es aber, vor allem für ein Schulkind, das sonst nur an Schulbänken sitzt und sich nur bewegt, um einen Beitrag zum Unterricht zu leisten.


Die Füllung war ja vorgegebenermaßen Vanille- und Orangenganache und ich muss sagen, obwohl ich dem Sprichwort "Eigenlob stinkt" normalerweise ziemlich viel Beachtung schenke, dass die Vanilleganache die perfekteste war, die ich je gemacht habe. 600g weiße Schokolade auf 300g Sahne mit zwei ganzen Vanilleschoten aromatisiert. Die habe ich aufgekratzt und das Mark und die Schote miterwärmt und die Creme damit eine Nacht durchziehen lassen. Die Schote kam vor dem Aufschlagen natürlich wieder hinaus, aber das Aroma war wirklich göttlich. Für die Orangenganache kam dieselbe Menge Schokolade und Sahne zusammen, für den Orangengeschmack die feingeriebene Schale von einer Bio-Orange.
























Mein neuer Auftrag, diesmal für einen Geburtstag ist eine Oreo-Torte... mal schauen, was daraus wird...

LG Leonie

Freitag, 11. Juli 2014

Macaron-Marathon

Nach dem petit-four'schen Erfolg an der Hochzeit meiner Schwester, wurde man hellhörig. Ein Freund meines Bruders bestellte nun Macarons für seine Hochzeit.
Momentan bin ich noch bei der Probe-Macaron-Herstellung. Das Rezept für die Schalen und die Ganache natürlich hierher.


Meine Ausprobiermacarons:


Pistazie, Tonkabohne, Orange, Vanille und Nutella, weil die Füllung nicht reichen wollte. ;)


Obwohl frische Früchte nicht gewünscht waren, konnte ich mir diese Erdbeermacarons nicht verkneifen. :)

Mal schauen, was die endgültige Sorte wird...

Für die Hochzeit dann 130... will sagen zehn Blech à 30 Schalen + Ganache aus mindestens zehn Tafeln Schokolade...

Sonntag, 6. Juli 2014

Petit-Fours-Auftrag

Für die Hochzeit meiner Schwester, wünschte man sich Petit-Fours, welche nach dem Standesamt gereicht wurden. Das Ergebnis:


Baumkuchen innen, mit Contreau - gegen den ich mich auf Grund meines ich-backe-ohne Alkohol-Grundsatzes bis zuletzt gewehrt habe - aromatisiert. Außenherum weiße Schokolade, mit Johannisbeer-Himbeer-Gelee geswirlt und etwas Pistazie verziert.

Zum Glück hat keiner bemerkt, dass alle ein wenig windschief geschnitten waren...

LG Leonie

Freitag, 20. Juni 2014

Marzipantorte

Prolog:
Verflucht wurde sie von Zwiebeln, Sahne und einer dämonischen Marzipandecke!
Diese Torte ist die hässlichste Torte, die ich in meinem bisherigen Backfeeleben je hergestellt habe.

Ein neuerlicher Auftrag meines Bruders für seine Feuerwehrkollegen und sich selbst natürlich auch. Urlaubskuchen. Anscheinend gibt es bei der Feuerwehr für alles einen Grund für Kuchen: das erste Feuer, der erste Dachstuhlbrand, die erste gerettete Katze und von Urlaub wollen wir gar nicht reden. Man hat ja sonst nichts zu tun. Folglich wurde meine Wenigkeit, die kleine Schwester also mit einer Marzipantorte beauftragt, so wie die von Coppenrath und Wiese. Biskuit mit Marzipansahne und Schokosahne und Marzipandecke rundherum. Leider mag ich keinen Marzipan und mit Marzipandecken, so wie sie im Wunsch meines Bruders enthalten war, kenne ich mich gar nicht aus. Aber einmal ist immer das erste Mal. Also los: Biskuit gebacken, oh Wunder, er wurde riesig. Mein Bruder, der zufällig in der Küche vorbeischaute, entschied, dass sich drei Schichten wohl doch mehr lohnten, als die geplanten zwei. Also Pläne umwerfen und noch eine dritte Sahneschicht ausdenken, um den vier Böden genügend feuerwehrtauglichen und süßen Inhalt zu geben.
Für die Marzipansahne habe ich einfach ein paar gemahlene Mandeln geröstet. Leider- unwissentlich - in einer Pfanne, die mein Vater vorher zum Anschwitzen von Zwiebeln und irgendwelchen asiatischen Gewürzen benutzt hatte, folglich hatte das Ergebnis ein leichtes Zwiebelaroma, schmeckte man aber zum Glück nur, wenn die wissende Zunge danach suchte. Meine Zunge war aber sehr wissend. Und mein Gehirn war ausgerechnet zu diesem geschmacklich falsch gesetzten Zeitpunkt mal nicht vergesslich. Aber ein bisschen Zwang muss sein. Die abgekühlten Mandeln danach in geschlagene Sahne gehoben und mit Amaretto-Sirup, der sich seit langem schon im Backschrank langweilt, abgeschmeckt. Zweite Schicht wurde, da vorher nicht eingeplant, einfache Vanillesahne. Nummer drei bestand aus Schokosahne mit Schokostückchen. Die Sahne ist mit ein wenig, aber wirklich nur ein bisschen, Kakaopulver aromatisiert, damit sich die Schokostücken, die übrigens leicht zu groß waren, besser mit dem Gesamtkonzept verbinden konnten.

Sah bis dahin eigentlich schichtenweise ganz gut aus, obgleich schon die ersten Auswirkungen des Fluchs die Torte heimgesucht hatten - man erinnere sich an Zwiebeln. Nun kam der schwerste Teil: die Marzipandecke. Mein Plan war, sie aus ihrer Packung zu befreien und auf den Tortenturm zu legen, dann die Seiten herunterzuklappen und die Decke so mit den Fingern zu kneten und zu bearbeiten und sonst wie zu überreden oder zu zwingen, dass eine glatte Außenhülle entsteht. Denkste. Von wegen glatte Außenseiten. Die Marzipandecke war so hart und gummiartig, dass die Seitenfalten abbrachen und hässliche - nicht zu verknetende - Schnittstellen entstanden. Wie wulstige Narben außen um den Tortenrand verteilt. Aus lauter Verzweiflung habe ich den Spritzbeutel geschwungen und Sahneraupen auf die Narben gespritzt.
Das Ergebnis war kitschig und grässlich überladen mit Sahnetuffs und Sahneborten! Und zu allem Überfluss wurde die geschlagene Sahne im Spritzbeutel wieder flüssig.

Fluch weiche! Bitte!

Epilog:
Die Torte ist trotzdem zu den Feuerwehrmännern gewandert und mundete anscheinend allen. Von innen sieht sie sogar ganz in Ordnung aus, wenn man die Sahneverzierungen - die mich im Übrigen irgendwie an Rokokokleider und weiß gepuderte Perücken erinnern - außer Acht lässt.


Wer trotz alledem Nachbacken möchte: Jede Schicht besteht aus 200g Sahne, geschlagen und nach Geschmack aromatisiert. Die mittlere Schicht hat außer etwas Vanillezucker noch ein Päckchen Sahnesteif bekommen.

LG Leonie

Samstag, 14. Juni 2014

Gastgebloggt!

Ein anderes Thema zwar, aber trotzdem selbstgemacht. Auf Buntgenähtes.

Schönes Wochenende
Leonie

Freitag, 13. Juni 2014

Flaggenkuchen

Der Albtraum hat angefangen.
Alle sind im WM-Fieber. Alle gucken Fußball. Alle jubeln.
Wetten werden abgeschlossen. Rudelgucken wird organisiert. Wuwuselas dröhnen.
Und alle Fußballmuffel werden plötzlich zu Außenseitern. Ausgegrenzt. Abgewiesen. Ausgeschlossen.
Und das alle vier Jahre wieder.

Aber manchmal muss man sich fügen und wenigstens ein bisschen WM-Euphorie zeigen und was tut man nicht alles für gute Freunde!
Denn als einer jener lieben Menschen mich fragte, ob ich für das Pfarrfest seiner Gemeinde Kuchen backen möchte, habe ich spontan ja gesagt. Das Thema der Fete: Die Fußball-WM in Brasilien! Welch eine Freude!
Aber versprochen ist versprochen und so hab ich mir ein paar Gedanken über Fußballkuchen gemacht... und naja, das ist rausgekommen:











Eine essbare Deutschlandflagge!
Ziemlich leicht herzustellen, man folge einfach dem Baumkuchenprinzip.
Die Basis ist ein Rührkuchenteig (bei mir der 1-2-3-4-Kuchen von Cynthia Barcomi). Dieser wird in drei Teile aufgeteilt und jeder eingefärbt. Der rote und gelbe Flaggenteil bekommt seine Farbe durch Lebensmittelfarbe, zusätzlich ein wenig Orangenabrieb als Geschmacksgeber. Ursprünglich sollte der rote Teig sogar mit Himbeer-Götterspeise-Pulver eingefärbt und himbeerig aromatisiert werden, allerdings gab es die Befürchtungen, dass sich dies nicht mit der obersten Schicht vertragen würde. Die bekommt durch Kakaopulver Farbe und Geschmack. Schwärze ist damit zwar nicht zu erreichen aber ein leckeres Aroma. Und mit dem fußballerischen Hintergrund, der momentan herrscht, erkennt man die Flagge auf jeden Fall trotzdem.
Nun füllt man die erste Schicht, den gelben Teig in eine große Kastenkuchenform. Es ist nicht schlimm, wenn die Form zu groß für das Teigvolumen ist, dann wird die Flagge wenigstens nicht zu dick und bleibt schön im Querformat. Ist die Schicht einigermaßen gebacken und fest genug, um die Nächste zu tragen, folgt die zweite Schicht und so weiter. Ich habe die Schichten je 25 Minuten bei 150° C Ober-/ Unterhitze gebacken und später dann noch etwa 10-15 Minuten länger, damit der Kuchen komplett durchbacken kann. Bei mir hat sich der Kuchen in der Mitte hochgewölbt, ich habe den Kuchen dann schlicht und ergreifend niedergedrückt und mit einem Backbuch bedeckt, damit die Flaggenstreifen gerade und nicht gewellt waren.
 
Fertig ist der Flaggenkuchen! Und jedes Stück ist eine Deutschlandflagge!
Vielleicht probiere ich noch eine andere Flagge aus, irgendwann mal.

Frohes Fußballschauen
Leonie


Samstag, 7. Juni 2014

Erdbeer-Schoko-Cupcakes

Ich besteche gerne Leute mit Kuchen oder spreche damit Entschuldigungen aus. So auch letztens für einen Freund. Er durfte sich einen Kuchen oder Muffins oder was auch immer er wollte wünschen und sein Wunsch lautete: "Erdbeer-Schoko-Cupcakes".


Schoko-Muffins backe ich ständig, aber Erdbeer-Topping ist neu für mich. So musste ich dieses erst einmal entwickeln. Was ich schon einmal ausprobiert habe, war eine Heidelbeer-Buttercreme als Topping, welche durch Gelee oder pürierte Marmelade ihr Aroma und auch die schöne fliederfarbene Farbe bekommt. Allerdings war ich an diesem Tag zu faul für Buttercreme. Also entschied ich mich für die einfache Variante der Paradiescreme. Diese habe ich mit Erdbeermarmelade aromatisiert und da die Farbe nicht so gaanz hübsch werden wollte, mit Lebensmittelfarbe eingefärbt. (Hab die Farbintensivität ein wenig unterschätzt.)
Bei Schokolade sollte man auch immer aufpassen, dass der Teig das Topping oder jedwede andere Füllung von Schokokuchen oder Torten, nicht ebenjene Creme überdeckt und geschmacklich zu Boden reißt. Deshalb habe ich mich bei diesen Cupcakes für einen Marmorteig entschieden, zu zwei Dritteln mit Schokogeschmack und nur mit Kakao aromatisiert. Der helle Teig sollte tropfenförmig in dem Küchlein zu erkennen sein.
Als Verzierung boten sich frische Erdbeeren mit Schokohaube an.

Sie sehen irgendwie aus, wie eine Horde kleiner Zwerge mit Schokomützen, die in einem Wald herumstehen...

Für den Teig:
Hierfür kann jeder einfache Cupcake (aber als klassischer, relativ flüssiger Rührteig zubereitet!) verwendet werden. Diesen zu zwei Dritteln mit ein wenig Kakao einfärben, dabei darauf achten, dass der Teig nicht zu dunkel wird, da das Erdbeertopping geschmacklich sonst hinterher nicht mehr zu Geltung kommt.

Für das Topping:
1/2 Päckchen Vanille-Paradiescreme
200g Sahne
1/2 Glas (nach Geschmack auch mehr) Erdbeermarmelade (ohne Stückchen)
pinke Lebensmittelfarbe (als Paste)
(wer gerne mehr Topping auf den Cupcakes hat, verdoppelt die Zutaten einfach, mir war diese Menge allerdings zu viel, deswegen hier nur die Hälfte)

Zum Verzieren:
Frische Erdbeeren
Zartbitter- oder Vollmilch-Kuvertüre

Die Muffins backen. Für das tropfenförmige Muster, den dunklen Teig auf die Förmchen eines 12er Muffinblechs aufteilen, den hellen Teig mit einem Teelöffel mittig auf den dunklen Teig setzten. Sobald die Küchlein ausgekühlt sind, das Topping zubereiten. Dazu die Sahne mit dem Pulver steif schlagen. Kurz bevor die Creme steif geschlagen ist, die Marmelade und etwa eine Messerspitze Lebensmittelfarbe unterrühren. Nach Geschmack mehr Marmelade hinzufügen. Die Creme kalt stellen.
Währenddessen die Erdbeeren putzen und die Kuvertüre über dem Wasserbad schmelzen. Die Erdbeeren eventuell halbieren und zur Hälfte in die flüssige Schokolade eintauchen, auf einem Backpapier oder auf Alufolie trocknen lassen. Nun die kalte Creme in einen Spritzbeutel füllen und auf die Cupcakes sprühen oder die Creme mit einem Löffel verstreichen. Eine Erdbeere obendrauf macht den Abschluss.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Blumentorte

Diesen Kuchen hatte ich schon vor einer ganzen Weile mal ausprobiert. Er ist eine Abwandlung von diesem Kuchen.
Die Creme ist dank dem Frischkäse und der Joghurt in Verbindung mit dem orangigen Aroma herrlich erfrischend und die herbe Beerenschicht obenauf bildet einen wunderbaren Kontrast. Nicht zu süß, nicht zu sauer. Der Boden ist knusprig, weicht aber nach einiger Zeit ein wenig ein, was aber kein wirkliches Problem ist.

Ganz ohne Backofen kommt der Kuchen aus, wodurch er ziemlich schnell zuzubereiten ist. Er lässt sich deshalb auch direkt auf der Tortenplatte herstellen, lästiges umpositionieren und herüberhiefen ist nicht von Nöten. Als Formhilfe reicht ein Tortenring, ich habe einen blumenförmigen verwendet.


Für den Boden:
200g Butter
ca. 250g Butterkekse
ca. 100g Knuspermüsli

Für die Creme:
600g gemischte Beeren (TK geht sehr gut, dann aber früh genug auftauen)
7 Blatt weiße Gelatine
1 Bio-Orange
100g Sahne
400g Doppelrahmfrischkäse
150g Joghurt
150g + 4 EL Zucker
1 Päckchen Vanillezucker

Einen Tortenring leicht ölen und auf die spätere Tortenplatte stellen. Die Butter schmelzen. Kekse mit dem Müsli in einer Schale grob zerbröseln und zerstampfen. Alles mit der geschmolzenen Butter gründlich vermischen und in die Form drücken. Ca. 30 Minuten kalt stellen.
5 Blatt und 2 Blatt Gelatine getrennt in kaltem Wasser einweichen. Die Orange heiß abwaschen, die Schale abreiben und den Saft auspressen. Die Sahne steif schlagen und kalt stellen.
Frischkäse, Joghurt, 150g Zucker, Vanillezucker, Orangenschale und 3-5 EL Orangensaft (nach Geschmack) glattrühren. Die 5 Blatt Gelatine auspressen und bei sehr schwacher Hitze auflösen. Vom Herd ziehen und 2 EL Frischkäsecreme einrühren. Die Sahne sofort unterheben und die Creme auf den nun festen Bröselboden streichen. Erneut 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Die Beeren verlesen, TK-Beeren sonst in der Mikrowelle zu Ende auftauen. Die Beeren mit 4 EL Zucker pürieren und durch ein Sieb passieren. Eventuell abschmecken, sodass sie jedoch fruchtig und ein wenig herb bleiben (Orangensaft, Erdbeersirup und Vanillezucker bei mir). Die 2 Blatt Gelatine ausdrücken und bei sehr schwacher Hitze auflösen. Vom Herd ziehen und 1 EL Beerenpüree einrühren. Dann in das übrige Püree rühren und dieses gleichmäßig auf der Frischkäsecreme verstreichen. Die Torte mindestens 4 Stunden zugedeckt kalt stellen und erst dann vom Tortenring losschneiden.