Donnerstag, 13. Februar 2014

Mandel-Schoko-Biscotti

Seit geraumer Zeit gibt es in unserem Wohnzimmer einen neuen Mitbewohner:
Das Keksglas.
Kurz vor Weihnachten hatte ich eine meiner wilden Backlaunen. Vier Blech Cookies sind damals entstanden, vier Blech voll Kalorien, vier Blech Kekse, die aufbewahrt und Krümel für Krümel aufgegessen werden mussten. Just in dieser kritischen Minute, als meine Mutter an diesem Nachmittag nach Hause kam und eine Keksflut in ihrer Küche entdeckte, kam ihr ein altes Bowle-Glas in den Sinn. Sehr groß, mit viel Volumen ist es, außerdem von schöner Form und mit leicht abzunehmendem Deckel machte es sich perfekt für diese Aufgabe. Es bekam einen Platz auf unserer Wohnzimmerkommode und hütete von nun an Kekse. Unser neues "Keksglas", so heißt es jetzt, muss leider immer gefüllt sein. Denn es leert sich schnell. Das Glas steht dort, wo man jeden Tag mindestens zehn Mal vorbei läuft und fast jedes Mal wird das Geräusch der Schritte auf dem Wohnzimmerboden von einem dumpfen "Plöpp" begleitet. Dieses "Plöpp" ist der Keksglas Deckel. Man kann sich also denken, wie schnell das Glas leer und nur noch Krümel auf dem Glasboden zu sehen sind. Dann schreit man nach neuen Keksen und die müssen her, so bald wie möglich.
Meistens bin ich zu faul, Kekse zu backen. Ausstechkekse sind zu viel Arbeit, Löffelbiskuits sind nicht knackig genug und auf Cookies hat man irgendwann auch keine Lust mehr. Nun habe ich die Biscotti ausprobiert. Und siehe da, sie sind perfekt!

Das Ursprungsrezept stammt von Cynthia Barcomi, allerdings habe ich die Zutaten ein wenig umgeändert.
In unserem Wohnzimmer gibt es nämlich noch das kleine Geschwisterchen des Keksglases:
Der Weihnachtsteller.
Jeder aus unserer Familie bekommt zu Weihnachten einen kleinen Teller mit Süßigkeiten geschenkt. Der von meinen Eltern landet immer im Wohnzimmer. Hat man seinen eigenen aufgefuttert, muss man natürlich auf diesen elterlichen Teller ausweichen. Das macht man natürlich nicht freiwillig, man hat ja die Pflicht, die Schokolade vor dem Verfall zu retten. Und dann nach einer Woche "widerwilligen" Futterns ist der Teller endlich leer. Denkt man zumindest. Leider gibt es da noch die eigene Mutter, die, sorgfältig in ihrem Geheimschrank aufbewahrt, natürlich noch Weihnachtsschokolade hat, die einfach nicht mehr auf die Teller gepasst haben! Da wacht man am nächsten Morgen auf und findet einen prall gefüllten Weihnachtsteller im Wohnzimmer wieder.
Jenem Fluch habe ich versucht, ein Ende zu bereiten. Diese Biscotti beinhalten nun neben einem Schokonikolaus einen Großteil unseres schokoladigen Weihnachtstellerfluchs, dessen Magie mit dieser Maßnahme hoffentlich abgeschwächt, wenn nicht sogar gebrochen wurde. Hoffentlich!


Für den Teig:
280g Mehl
175g Zucker
1 Päckchen Vanillinzucker
50g gemahlene Mandeln
1/2 TL Natron
1/2 TL Backpulver
1 Prise Salz
2 Eier
45g Butter
180g Schokolade
100g ganze Mandeln

Für den Teig Mehl, Zucker, Vanillinzucker, Mandeln, Natron, Backpulver und Salz in einer Schüssel vermischen. Die Eier in einer zweiten Schüssel verquirlen, die Butter schmelzen, kurz abkühlen lassen und dazugeben. Schokolade und Mandeln grob hacken, wer will kann die Mandeln vorher in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Nun die Eier-Butter-Mischung mit einem Holzlöffel in die Mehlmischung rühren, bis alles gut vermischt ist. Danach Schokolade und Mandeln hinzufügen. Den Teig in zwei Portionen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben. Zu zwei ca. 20cm langen und ungefähr 6cm breiten "Scheiten"  formen. Diese bei 180°C Heißluft etwa 25-30min backen, auskühlen lassen. Die beiden "Scheite" mit einem schärfen Brotmesser in ca. 2cm breite Scheiben schneiden. Diese auf ein oder zwei Backbleche auslegen und erneut backen, diesmal bei 170°C Heißluft, etwa sieben Minuten, dann wenden und von der anderen Seite ebenfalls sieben Minuten backen, bis sie knusprig und hellbraun sind.

Samstag, 1. Februar 2014

Zebrakuchen

Ich liebe ja das experimentelle und kreative Backen. Klassisch finde ich langweilig und kaum ein Rezept aus dem Backbuch bleibt bei mir vor Veränderungen verschont.
Letzte Woche bat mich meine Oma für einen Besuch einen Marmorkuchen zu backen, der bei denjenigen Gästen früher immer sehr gut angekommen war. Marmorkuchen zählt leider zu der Kategorie klassisch und dazu finde ich auch die Herstellungsweise realtiv unspektakulär. Kurzerhand habe ich mich durchgesetzt und einen Zebrakuchen gebacken. Ist ja auch Schoko- und Vanilleteig. Ich finde das leicht gewellte Streifenmuster in diesen Kuchen sehr hübsch und irgendwie kommt mir der Teig nicht ganz so schwer vor, wie der vom Marmorkuchen. Trotzdem habe ich ihn umgeändert und den Teig mit Milch anstatt mit Wasser zubereitet und natürlich ein wenig mehr aromatisiert. Beim Backen ist mir zufällig die Technik eingefallen, die ich normalerweise für eine Brioche verwende, nämlich das Backen mit einem Blech voll heißem Wasser im Backofen, die Gebäck noch mehr auflockert. Hat gut funktioniert. Selbst meine kritische Großmutter, die eigentlich auf Marmorkuchen beharren wollte, war sehr zufrieden.


Für den Teig:
5 Eier
1 Prise Salz
250g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
175ml Milch
200ml neutrales Speiseöl
375g Mehl
4 gestrichene TL Backpulver
3-4 TL Kakaopulver
1 großer TL Nuss-Nougat-Creme

Für den Guss:
100g Zartbitter-Kuvertüre
100g Vollmilch-Kuvertüre

Für den Teig die Eier trennen, das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Die Eigelbe zusammen mit dem Zucker und Vanillezucker hellcremig aufschlagen, Milch und Öl hinzufügen. Das Mehl mit dem Backpulver mischen und unterrühren. Das geschlagene Eiweiß vorsichtig unter den Teig heben. Die Hälfte des Teiges in eine zweite Rührschüssel umfüllen, Kakaopulver und Nuss-Nougat-Creme dazugeben und unter den Teig rühren. Eine 26er Springform fetten. Nun 2 EL hellen Teig in die Mitte der Form geben, nicht verstreichen. Darauf mittig 2 EL des Schokoteiges geben, auch diesen nicht verstreichen. Erneut 2 EL hellen Teig mittig auf den dunklen Teig geben. Diesen Vorgang wiederholen bis beide Teige aufgebraucht sind. Der Teig breitet sich von allein kreisförmig in der Form aus. Sind beide Teige aufgebraucht, die Form bei 160°C Heißluft, den Kuchen ca. 45min backen. Vorher ein Backblech, mit etwa einem Liter heißem Wasser gefüllt, auf den Boden des Ofens stellen. Bei der Garprobe aufpassen, da heißer Wasserdampf aus dem Ofen strömt. Den Kuchen etwa 10-20 min in der Form abkühlen lassen, dann lösen und auf einem Gitter komplett auskühlen lassen.
Für den Guss Zartbitter- und Vollmilchkuvertüre zusammen über dem Wasserbad schmelzen und über den Kuchen gießen. Verstreichen bis auch der Rand bedeckt ist. Abkühlen lassen.

LG Leonie